Mittwoch, 24. Oktober 2012

Bemusterung - Teil 2 - Tag 1

Um neun Uhr ging es in der Hausmanufaktur bei Gussek los. Nach der Begrüßung wählt man erst einmal sein Mittagessen aus. Ein Catering-Unternehmen liefert dort warme Mahlzeiten für die Bemusterungskunden an, die in einem kleinen Bistrobereich in der Mittagspause verzehrt werden können. Ein netter Service und man muss nicht aus dem Haus.

Danach begrüßte uns unser Bemusterungsberater. Als Basis für die Bemusterung dient der einige Tage zuvor erstellte Kostenplan. Diese Punkte gingen wir zuerst durch.

Vorbereitung Außenkamin - Hier gab es bereits die erste ganz große Überraschung:
Unser Holzofen, den wir gerne mit ins neue Haus nehmen wollten, und uns schon einen Außenkamin an das Haus planen ließen, würde in einem Gussek Haus nicht zufriedenstellend funktionieren. Das Problem ist die Wärmedämmung des Hauses. Die erhitzte Luft kann nicht - so wie bei einem Stein-auf-Stein-Haus die Wände mit erhitzen, sondern staut sich wohl sehr schnell und auch sehr stark in den beheizten Räumen. Anscheinend lässt sich diese Hitze kaum kontrollieren. Nach einem fast einstündigen Gespräch haben wir uns von unserem Traum des gemütlichen Holzfeuers im eigenen Heim verabschiedet und haben die feuerfeste Steinwoll-Wand aus unserer Außenwand wieder "abgemustert", sprich: das Geld wurde uns wieder gutgeschrieben. Somit sparen wir uns jetzt auch wieder Geld für den Außenkamin*.

* Ein Außenkamin benötigt außerdem noch zusätzliche Wandverstärkungen in der Fassade, da die Klinkerfassade nicht tragend ist. Aus diesem Grund müßte der Außenkamin auch noch ein Betonfundament bekommen. Alles in allem kommt so ein Kamin, ordert man ihn über Gussek gleich mit, dann auf etwa 4000 Euro. Unsere Hausplanerin ganz am Anfang unseres Projektes erzählte uns etwas von 1800 Euro. Damit planten wir dummerweise bis zur Bemusterung ...

Danach ging es los mit dem Außenbereich - der Fassade, den Fenstern, Jalousien und Haustür. In den Ausstellungsräumen sind hier diverse Möglichkeiten verbaut. Der Standard-Klinkerstein, der uns nach der Vorbemusterung noch super gefiel, wich innerhalb weniger Minuten unserem absoluten Traumklinker. Leider nicht ganz umsonst, 1900 Euro Aufpreis waren da fällig *kassengeräusch*.
Unsere Fenster - wir haben schon bei der Vorplanung die Holz-Alu-Variante gewählt - werden jetzt dafür wieder weiß und nicht mehr grau. Und eine Haustür in Moosgrün passt sowieso viel besser. Wow - das Haus nimmt gedanklich Formen an! :-)



Dann geht es an den Innenbereich: Türen, Treppe, Bodenbeläge.

Hierfür haben wir uns wirklich super vorbereitet! Wochenlang! Dachten wir zumindest ... ;-)

Innerhalb von Minuten wollte Frauchen plötzlich die Türen "Eiche Astig" und nicht mehr "Buche Echtholz Furnier". Dadurch passt dann leider aber nicht mehr die Buchetreppe aus dem Standard. Der Aufpreis für eine Eichetreppe ist erstaunlich hoch. Und sie passt nicht mal zu den Türen, muss also noch gebeizt werden. Das kostet nochmals ...
Ein kleiner Abstecher zur "Buche Treppe gebeizt, mit lackierten Stäben und Wangen" führte dann zusammen mit unseren Wunschböden zu einem Holz- und Material-Chaos sondersgleichen aus den wir erst wieder nach einer kleinen Zwangspause herausfanden.
Letztendlich haben wir jetzt weiße Türen genommen, mit vierfacher Kassetierung. Landhausstil. Passt am besten zu den Böden und Möbeln und ist farblich vollkommen neutral!
Die Treppe bleibt Buche, nur die Stäbe und die Wangen werden weiß lackiert. Das sieht dann sehr luftig leicht aus und passt zum Landhausstil.
Diese Episode hat uns übrigens extrem verunsichert und nervlich belastet. Gedankliche Pläne, die seit Wochen bestanden, wichen innerhalb von einer Stunde einem neuen Hauskonzept. Dadurch, dass man sich gefühlt für die nächsten 30 Jahre festlegen muss, bekommt man bei solchen Entscheidungen schon mal die Flatter. Vorbereiten kann man sich aber auf solche Momente kaum. Unter dem Streich sind wir bis jetzt äußerst zufrieden mit unserer Wahl.



Zum Thema Fliesen und Bodenbeläge gibt es einige sehr wichtige Punkte zu beachten. Deshalb hat dieser Bereich ein eigenes Kapitel.

Nur soviel: Am besten niemals vor dem Bemusterungstermin etwas kaufen oder bestellen. Am besten Muster von allen Bodenbelägen mit zur Bemusterung nehmen. Fliesenmuster kann man sich, wenn man ganz lieb bittet, in vielen Fliesenstudios ausleihen. Bei bauseitigen Parkett- und Laminatböden sollte man sich immer die Aufbauhöhe mitteilen lassen. Diese geht dann in die Planung bei Gussek ein und der Estrich wird dementsprechend vorbereitet. Es soll ja zwischen dem 15 mm Parkett und einer 8 mm Fliese keine Stufe entstehen.

Gussek arbeitet prinzipiell beim Thema Fliesen mit einem ortansässigen Fliesenfachhändler (http://www.glahe-fliesen.de/) zusammen. Hat man seine Wunsch-/Traumfliesen bis zur Bemusterung noch nicht gefunden, gehts dann nachmittags noch zur Firma Glahe - etwa 2 Kilometer vom Gussek-Werk entfernt. Dort sucht man sich im umfangreichen Sortiment dann seine Fliesen aus.



Danach geht es zur Badezimmerplanung und zum Thema Sanitäranlagen.

Unser Bemusterungsberater gab uns bei der Vorbemusterung schon einige wertvolle Tipps zur Badezimmerplanung mit. Diese verfeinerten wir im Laufe der Zeit so dass die von uns gewünschten Vorsatzwände, Zusatzwände und Ablagen bereits vor der Bemusterung in die Preiskalkulation einflossen. Das sparte jetzt auch wertvolle Zeit.

Bei den Sanitärobjekten hielten wir uns teilweise an den Standard, der für den "Otto Normalverbraucher" sicherlich ausreichend ist. Die Auswahl bei Gussek ist nicht riesig. Bei den Armaturen gibt es Modelle unter anderem von von Sanibel, Grohe, Hansgrohe. Die Toiletten und einige Armaturen haben wir im Standard etwas angehoben.
Hat man einen extravaganten Geschmack, oder möchte man eine begehbare 1,5m-Dusche mit Regenbrause, Mosaikboden und Halogenspothimmel sollte man mal gleich ein paar große Scheine mehr einplanen. Wer dann noch großformatige Fliesen verlegen lassen möchte wird das teuer zu spüren bekommen.
Die Fotos in den ganzen Gussek Prospekten zeigen niemals den Standard sondern eher das maximal Mögliche!

Deshalb hier auch wieder unser Hinweis: Vorbemusterungstermin machen!

Gegen 18:30 Uhr ist der erste Tag der Bemusterung dann beendet und man bekommt ein vorläufiges Bemusterungsprotokoll mit Minder- und Mehrkosten mit auf den Weg. Dieses kann man dann abends im Hotel nochmal studieren, sofern man aufgrund Reizüberflutung und Kummer-Schnäpsen noch dazu fähig ist.

Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich von Badezimmereinrichtungen und Haustüren träumte ...

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